PROPHYLAXE Vorbeugung
Gepflegte Zähne sind wichtig für die Gesundheit. Außerdem machen sie besonders attraktiv und sind mit Abstand das wichtigste Schönheitsmerkmal – das sagen immerhin 85 Prozent der Deutschen! Eine schlanke Figur halten nur 36 Prozent für besonders wichtig, eine makellose Haut 42 Prozent.
DAS GROSSE EINMALEINS
Zweimal, besser noch dreimal am Tag die Zähne putzen. Lieber einmal weniger, dafür aber gründlich, mindestens drei Minuten lang.
Zahnpasta mit Fluorid benutzen. Fragen Sie bitte, ob Sie regelmäßig zusätzlich ein Fluoridgel verwenden sollen.
Wer mit System vorgeht, vergisst keine Zahnfläche. Schon die Kinder in der Schule lernen das "KAI" – System: K= Kaufläche, A= Außen, I= Innen. Die Rückseite der hinteren Backenzähne nicht vergessen.
Nicht "schrubben"! Zu viel Druck beim Putzen schadet: die Folge: überempfindliche Zahnhälse und Zahnfleischrückgang.
Nach sauren Getränken (Soft-Drinks!) oder Speisen eine halbe Stunde mit dem Putzen warten! Die Säuren sofort durch Mundspülung mit Mineralwasser oder durch Kaugummi-Kauen (zuckerfrei) „neutralisieren“.
Gute Zahnbürsten haben einen eher kleinen Kopf und abgerundete Kunststoffborsten in dichten Büscheln.
Hightech-Zahnbürsten (elektrische und Ultraschall) können sinnvoll sein. Aber: Die Gebrauchshinweise des Herstellers beachten und mit System putzen
Spätestens alle zwei Monate ist eine neue Bürste fällig, auch die „Elektrische“!
Fragen Sie bitte, welche Putztechnik und welche Zahnbürste für Sie die richtigen sind!
DAS KLEINE EINMALEINS
Sobald das erste Zähnchen da ist, sollte es einmal täglich vorsichtig geputzt werden, ganz am Anfang noch ohne Zahnpasta und evtl. mit Wattestäbchen.
Später die Milchzähne nach dem Frühstück und vor dem Schlafen putzen.
Für Kinder gibt es altersgerechte Zahnbürsten mit besonders kleinem Kopf und dickem Handgriff.
Für Träger von festen Zahnspangen gibt es spezielle Zahnbürsten.
"Kindergartenkinder" (ab drei Jahren) nach und nach selbstständiger putzen lassen – aber bitte mit Nachkontrolle.
In diesem Alter ist das Putzen "mit Kreisen" besonders gut geeignet. (Die Feinmotorik des Kindes lässt noch keine Bewegung aus dem Handgelenk zu.)
Zahnpasta mit Fluorid benutzen. Für Kinder sind andere Fluoridkonzentrationen als für Erwachsene sinnvoll, weil die Kleinen relativ viel Zahnpasta verschlucken.
Fragen Sie bitte, ob Ihr Kind zusätzlich noch Fluoridtabletten einnehmen soll.
RICHTIGE ERNÄHRUNG
MITA steht für Leben – allein der Name verrät, dass es sich bei Vitaminen um lebensnotwendige Substanzen handelt. Heutzutage muss auf eine ausreichende Vitaminzufuhr eigentlich niemand mehr verzichten. Dennoch weist die Deutsche Gesellschaft für Ernährung darauf hin, dass für bestimmte Bevölkerungsgruppen die Versorgung mit manchen Vitaminen sogar Deutschland nicht immer optimal, zum einen zeigen sich hier die Auswirkungen der Fast-Food-Kultur, Mahlzeiten aus Großküchen sowie hoher Zucker- und Alkoholkonsum. Zum anderen sind aber auch einige Kenntnisse hinsichtlich Nahrungsmittelauswahl und Zubereitung nötig, um sich bedarfsdeckend mit Vitaminen zu ernähren. In ist.
WER IST ANFÄLLIG FÜR VITAMINMANGEL?
Besonders anfällig für Vitaminmangel sind Schwangere und Stillende, Jugendliche, alte oder kranke Menschen, Personen mit chronischem Arzneimittelkonsum, Anhänger von Außenseiterdiätformen, Frauen, die die Anti-Baby-Pille nehmen sowie Leistungssportler und Schwerstarbeiter.
VITAMINKILLER NIKOTIN UND ALKOHOL
Vor allem Rauchen und Alkoholkonsum lassen den Vitaminstatus im Körper maßgeblich sinken. Wer mehr als 60 g Alkohol täglich zu sich nimmt (mehr als vier Liter Bier, eine Flasche Wein oder acht Schnäpse) ist vor allem unzureichend mit Vitamin B1, aber auch mit Vitamin C, E und Beta – Carotin versorgt. Das Gleiche gilt für Raucher: Mit der Zahl der Zigaretten sinken die Vitamine Beta – Carotin, B2, C, D und Folsäure. Der Körper benutzt sie als Schutzschild für im Rauch vorhandene freie Radikalbildner – damit diese nicht schwere Zellschäden anrichten.
Symptomen wie Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Infektanfälligkeit. Oder bei kontinuierlicher Unterversorgung kann besonders dann, wenn der Bedarf, z. B. durch Infektionskrankheiten oder Stress, plötzlich erhöht ist, der Vitaminmangel sichtbar werden. Er äußert sich zunächst meist in unspezifischen Konzentrationsmangel, wer sich nicht sicher ist, ob er mit seinen Ernährungsgewohnheiten – auch bedingt durch den Beruf oder durch Krankheit – seinen spezifischen Bedarf an Vitaminen immer deckt, der sollte dem Körper zusätzlich Vitamine in Form von Multivitaminpräparaten zuführen. Dabei ist auf ein ausgewogenes Mengenverhältnis der einzelnen Vitamine untereinander zu achten.
VITAMINE GEGEN „STRESS“?
In aller Munde sind insbesondere die Vitamine E, C und Beta – Carotin, die vor schädlichen Umwelteinflüssen, sogenannten freien Radikalen schützen. Freie Radikale sind aggressive Substanzen, die bei normalen Stoffwechselvorgängen, insbesondere aber auch durch Stress, bestimmte Medikamente, Alkohol und Rauchen entstehen. Passiert das im Übermaß, können sie Zellen und Gewebe angreifen.
Untersuchungen scheinen den schützenden Einfluss dieser Vitamine gegen Arteriosklerose, koronare Herzerkrankungen sowie einige Krebsarten zu belegen. Für eine abschließende Bewertung ist es sicher noch zu früh, vor allem die Höhe der optimalen Dosierung und die Kombination der Vitamine für diese Anwendungen sind noch nicht eindeutig geklärt.
Auch Vitamine können Nebenwirkungen haben, ziehen Sie deshalb immer Ihren Arzt oder Apotheker zurate!
Kinder und Zahnarzt
VORBILD ELTERN
Kinder lernen aus dem Verhalten ihrer Eltern, vor allem aus dem der Mutter. Hat die Mutter Angst vor dem Besuch beim Zahnarzt, so zeigt sich dies nicht nur in so auffälligem Verhalten wie Jammern, sondern auch schon durch Hinausschieben der Behandlung. Das gesamte Drum und Dran wird auch das Kind in seiner Einstellung zum Zahnarzt prägen.
Dem eigenen Kind sollten aber die positiven Auswirkungen eines rechtzeitigen Zahnarztbesuches, nämlich der Erhalt gesunder Zähne durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, erklärt werden. Nur durch ein entsprechendes angstfreies Verhalten der Eltern kann dem Kind die Notwendigkeit und auch die Nützlichkeit eines Zahnarztbesuches glaubwürdig gemacht werden.
GEWÖHNUNG AN DIE PRAXIS
In der Zahnarztpraxis erlebt das Kind viele neue, fremde und zum Teil beängstigende Dinge und Situationen: den Behandlungsstuhl, die Instrumente, die hellen Lampen, ungewohnte Geräusche und Gerüche. Das Kind muss stillsitzen und ein Fremder hantiert in seinem Mund herum.
Wenn ein Kind nun gleich bei seinem ersten Besuch durch einen „Ernstfall“ – eine Behandlung ist wegen akuter Schmerzen notwendig – mit diesen Eindrücken der zahnärztlichen Praxis konfrontiert wird, so können sich daraus wegen der mangelnden Vorbereitung schwer beeinflussbare Ängste entwickeln. Deshalb muss man dem Kind die Möglichkeit geben, dies alles allmählich kennenzulernen. Das Kind sollte frühzeitig zur Behandlung der Eltern oder der älteren Geschwister als Begleiter mitgenommen werden, um sich mit der Atmosphäre einer zahnärztlichen Praxis vertraut machen zu können.
INFORMATION DES KINDES
Kinder sind wissbegierig und sehr aufnahmefähig. Erklären Sie Ihrem Kind vor, während und nach dem Zahnarztbesuch alles und beantworten Sie alle Fragen in einer für Ihr Kind verständlichen Sprache. Etwas nicht verstehen zu können, führt zu Unsicherheit im Umgang mit den nicht verstandenen Dingen. Nur wenige Kinder wissen, warum die Löcher in den Zähnen behandelt werden müssen. Wie sollen sie auch verstehen, warum eine zahnärztliche Behandlung unter Umständen unangenehm sein kann, wenn der kleine Patient nicht weiß, warum behandelt werden muss
BEHANDLUNG
Ob Mutter oder Vater bei der Behandlung dabei ist oder nicht, sollte das Kind selbst entscheiden dürfen. Während der Behandlung sollten keine verspäteten Erziehungsversuche durch die Eltern unternommen werden. Sie sollten nur, wenn unbedingt nötig, in den Behandlungsablauf eingreifen. Weder übertriebene Fürsorge noch ständige Ermahnungen sind in dieser Situation angebracht.
VORSORGE
Intensive Zahnpflege und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ( 4 mal im Jahr) machen aufwendige Behandlungen unnötig. Dieser Zusammenhang sollte dem Kind immer wieder deutlich gemacht werden.
SPIELERISCHER ANGSTABBAU
Kinder lernen durch Spielen. Man sollte zu Hause oder im Kindergarten „Zahnarzt“ spielen. Der Behandlungsablauf kann dem Kind auf diese Weise im Voraus erklärt werden, und die Eltern können als „Patienten“ richtiges Verhalten vorleben. Das Hantieren im Mund wird bekannter und die Instrumente verlieren ihren bedrohlichen Charakter.
WARTEZIMMER
Das Kind sollte nicht zum Stillsitzen gezwungen werden. Unruhe oder Ängste können sich im Spiel abbauen. Gehen Sie auf die Bedürfnisse des kleinen Patienten ein und vermeiden Sie alles, was das Kind als Zwang auffassen könnte.
Dr. Peter Dierks
SPEICHEL
Karies kann immer dann entstehen, wenn verschiedene, die Zahnkrankheit begünsnde Faktoren zusammenkommen: Neben mangelhafter Mundhygiene, der Ernährung oder Mundtrockenheit sind hauptsächlich bakterielle Keime sowie Pilzerreger beteiligt, wenn das Mundklima kippt und die krankmachenden Einflüsse überhandnehmen können.
Normalerweise schützt der in der Mundhöhle zirkulierende Speichel die Zähne. Er umspült und reinigt sie und dient als Neutralisator und Puffer gegen aggressive Nahrungssäuren. Sein Gehalt an Kalzium, Phosphor und Fluoriden sorgt für eine Remineralisierung des Zahnschmelzes, während die schleimigen, weitgehend säurebeständigen Speicherstoffe wie ein schützender Film die Zahnoberflächen umgeben. Durch ihre antibakterielle Wirkung schützt die Mundflüssigkeit darüber hinaus sowohl Schleimhaut wie Zahnfleisch gegen Entzündungen.
Der Speichelfluss wird in erster Linie durch eine kau aktive Ernährung stimuliert. Ballaststoffreiche Nahrung, die kräftigt durchgekaut werden muss, regt die Speicheldrüsen an. Als positiver Nebeneffekt strafft sich durch die Kauarbeit auch das Zahnfleisch und der gesamte Zahnhalteapparat. Dies wiederum stärkt die Immunbarriere der Mundschleimhaut und verhindert das Eindringen von Krankheitskeimen in tiefere Gewebeschichten des Kieferknochens.
IME Bonn
FLUORIDE
Um es vorwegzunehmen: Karies ist keine Fluoridmangelerkrankung. Jedoch benötigen unserer Zähne wegen der heute üblichen Ernährungsgewohnheiten einen intensiven Schutz. Fluoride machen die Zähne härter und widerstandsfähiger. Zu viel des Guten schadet aber. Deshalb liegt die Kunst in der Dosierung.
Flouride sind lebenswichtige und in der Natur vorkommende Spurenelemente, ohne die der menschliche Körper nicht existieren könnte. Außer in diversen Nahrungsmitteln sind sie in unserem Trinkwasser enthalten, jedoch in sehr unterschiedlicher Konzentration. Zur Kariesvermeidung wäre ein Wert von einem Millionstel (ppm) sinnvoll, wie er zum Beispiel in einigen Regionen der Eifel vorkommt. 90 Prozent des deutschen Trinkwassers enthält jedoch nur ein Viertel des gewünschten Wertes. Deswegen ist die künstliche Zuführung sinnvoll. Tabletten, spezielle Speisesalze, Zahncremes, Gelees und Mundspülungen werden angeboten.
Akute Vergiftungserscheinungen wegen Überdosierung sind nahezu ausgeschlossen. Dazu müsste beispielsweise ein 15 kg schweres Kind etwa 300 Fluoridtabletten (250 mg) auf einmal zu sich nehmen.
Von großer Bedeutung sind jedoch die heute zunehmenden weißen Schmelzflecken auf den Zähnen. Deshalb sollen Kinder erstmalig schon mit zwei Jahren zum Zahnarzt, zeitgleich mit dem Absetzen der vom Kinderarzt verordneten Kombination von Vitamin D und Fluorid. Er beurteilt das individuelle Kariesrisiko.
Angaben zu Stillzeit und der Art der Babyfläschchen helfen dabei. Denn vielfach wurden die Fläschchen mit hochfluoridiertem Tafelwasser zubereitet. Abzuwägen ist, ob mit Tabletten oder Speisesalz gehärtet werden soll. Tabletten gewährleisten eine gleichmäßige Zufuhr, haben aber den Nachteil der Gewöhnung an eine tägliche Einnahme von Medikamenten. Flouridiertes, zugleich jodiertes Speisesalz dagegen nutzt auch im Erwachsenenalter, ist aber in Fertig- und Restaurantkost noch nicht enthalten.
Kinderzahncremes sind seit wenigen Monaten höher fluoridiert, weil man herausgefunden hat, dass die Wirkung direkt am Zahn noch wichtiger ist als die Härtung im Kiefer während der Zahnreifungsphase.
Fluoride sind bis ins hohe Lebensalter wichtig. Denn gerade bei verlängerten Zähnen beispielsweise nach einer Parodontitis liegen die weichen Zahnwurzeln frei, welche den Kariesbakterien nur einen unzureichenden Widerstand bieten.
Neben den Maßnahmen, die man zu Hause durchführen kann, bietet der Zahnarzt eine besonders wirksame Hilfe an: die professionelle Zahnreinigung. Nach Anfärbung und Entfernung aller erreichbaren Bakterien werden die gefährdeten Zahnflächen durch eine Intensivfluoridierung gehärtet. Dadurch erhalten die Zähne einen ausreichenden, für mehrere Monate anhaltenden Langzeitschutz.
Dr. Jürgen Zitzen
FISSUREN VERSIGELUNG
Auch ein Zahn hat so seine Schwachstellen! Bei unzureichender Fürsorge und Reinigung entsteht dort am leichtesten und schnellsten eine Karies. Der Zahnarzt kennt diese gefährdeten Punkte und untersucht besonders intensiv:
Zahnzwischenräume
Kaufläche des Zahnes
Zahnflächen in der Nähe des Zahnfleisches (Zahnsaum)
Unverständlich scheint auf den ersten Blick, warum auch die Kaufläche eines Zahnes besonders gefährdet sein soll, lässt sie sich beim Putzen doch besonders leicht reinigen und unterliegt natürlicherweise einer erhöhten Selbstreinigung.
Um die Gefährdung besser zu verstehen, muss man sich einmal einen Backenzahn genauer ansehen: Hat solch ein Backenzahn steile Höcker und tiefe Grübchen, dann ist die perfekte Reinigung dieser schwer zugänglichen Stellen in der Tiefe des Zahnes eben nicht mehr so einfach, manchmal sogar fast unmöglich.
Entsprechend schnell kann dort eine Karies entstehen, zumal der Zahnschmelz gerade hier häufig besonders dünn ist. Da im Laufe des Lebens durch natürliche Vorgänge die Kaufläche immer weiter eingeebnet (ausgeschliffen) wird, ist die besondere Gefährdung kurz nach der "Geburt" des Zahnes, nach dem Zahndurchbruch, gegeben.
Hier muss frühzeitig gehandelt werden!
Bei regelmäßiger Untersuchung wird Ihr Zahnarzt diesen Schwachpunkt sofort erkennen und zu dem einfachen und absolut schmerzfreien Mittel der Versiegelung greifen. In der Regel passiert dies im "ersten Lebensjahr“ des Zahnes, da dann die günstigsten Voraussetzungen vorliegen. Wie wird das gemacht?
Zuerst wird der Zahn gründlich gereinigt, um die Oberfläche absolut sauber zu bekommen. Anschließend wird der betroffene Bereich des Zahnes mit einem Mini-Schwämmchen oder -pinselchen vorsichtig mit etwas Säure benetzt, um eine intensive Haftung des Versieglers zu gewährleisten; die ganze Zeit über muss der Zahn trocken gehalten werden, damit kein Speichel zur Verschmutzung führen kann. Nach gründlichem Absprühen wird dann der Versiegler aufgetragen (es handelt sich hierbei um einen besonders leicht fließenden Kunststoff) und ausgehärtet.
Der Zahn ist jetzt auf lange Zeit geschützt!
Es ist selbstverständlich, dass diese Behandlung nur im bestens gepflegten Gebiss vorgenommen werden kann und keine anschließende "Befreiung vom Zähneputzen" beinhaltet.
Und: Die Versiegelung funktioniert nur am gesunden oder nur ganz leicht erkrankten Zahn.Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt diese Kosten - eine sinnvolle und wirksame Schutzmaßnahme für Ihr Kind - der Fissurenversiegelung nur für die Molaren ( bleibenden 6er und 7er Backenzähne ).
Dr. Dirk Erdmann
Zahnpasta
Eine der häufigsten Fragen, die uns Zahnärzten täglich in der Praxis gestellt werden, ist die nach der richtigen Zahnpasta.
Es ist weitgehend egal, welche Zahnpasta Sie verwenden. Wichtig ist nur, dass die Zahnpasta Fluor enthält und Sie sie verwenden und das regelmäßig mit der richtigen Putztechnik. Dabei ist meist die Hälfte von dem an Paste ausreichend, was so durchschnittlich auf die Zahnbürste aufgebracht wird.
Zahnpasta, in welcher Form und Farbe auch immer, ist ein wertvolles Hilfsmittel für eine effektive Zahnpflege.
Warum, werden manche fragen, geht es denn nicht auch ohne? Ohne Zahnpasta putzen ist so, als wollten Sie, liebe Leser, einen mit einem schmierigen, klebrigen Belag verschmutzten Fußboden nur mit einem Schrubber und Wasser reinigen. Sehr bald werden Sie merken, dass besagter Belag nur verteilt, aber nicht entfernt wird.
So ist es auch bei der Zahnpasta. Ohne sie würden Sie die Plaque, den gelblichen, klebrigen Belag, der sich täglich auf der Zahnoberfläche bildet, nicht aus der Mundhöhle entfernt bekommen.
Die Zahnpastenhersteller, dass muss man ihnen lassen, haben hier ein Meisterwerk vollbracht. Sie haben Rezepturen entwickelt, die es nicht nur ermöglichen, die Zähne schonend und effektiv zu reinigen, sondern der Putzvorgang wird zu einem erfrischenden, den Mitmenschen erfreuenden Vorgang. Die Rezepturen der verschiedenen Pasten sind, was ihre Hauptbestandteile angeht, weitgehend gleich.
Geschmacksstoffe sorgen für das Frischegefühl. Sie dienen dazu, Ihnen das Putzen angenehm zu machen. Besonders für Kinder ist es wichtig, dass sie gerne putzen. Keine Sorge, auch wenn Kinderzahnpasten süß schmecken, Zucker ist ersetzt durch Zuckerersatzstoffe.
Dr. Harald F. Holzer
ZAHNBELAG VERURSACHT KARIES UND ZAHNFLEISCHENTZÜNDUNG
Ursache Nr. 1 für Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparates ist der Zahnbelag (Plaque). Er bildet sich auf jedem Zahn. Allerdings sind die Zusammensetzung und Menge abhängig von den Ernährungsgewohnheiten und vom biologischen Milieu in der Mundhöhle. Aufbau des Zahnbelages, der Karies hervorruft:
Speisereste, die sich leicht abspülen lassen
Gelblich-weißer Belag, der aus Bakterien und Zellresten besteht und nur mit einer Zahnbürste zu entfernen ist
Die Plaque, ein fester, fast und sichtbarer Zahnbelag, der zäh und klebrig auf der Zahnoberfläche haftet
Kann die Plaque längere Zeit auf den Zahnflächen verweilen, führen Milliarden von Bakterien und Bazillen dazu, dass bestimmte Stoffe bzw. Säuren entstehen. Sie entkalken die Zahnsubstanz (Karies) und führen zur Entzündung des Zahnfleisches.
Wird der Zahnbelag nicht regelmäßig und gründlich entfernt, kann er sich ungestört – wie ein Keil – zwischen Zahnfläche und Zahnfleischrand schieben. Es bilden sich dann Zahnfleischtaschen. Diese Entwicklung wird von einer Zahnfleischentzündung begleitet. Dabei entstehen auch in den Zahnfleischtaschen harte Beläge (Konkremente). Die nächste Stufe ist die Zahnbetterkrankung "Parodontose.
Zahnbeläge, die verkalkt sind, haften so fest auf den Zähnen, dass sie mit häuslichen Maßnahmen nicht entfernt werden können.
FRISCHER ATEM UND WENIGER ZAHNBELÄGE DURCH ZUNGENREINIGUNG
Die regelmäßige Reinigung der Zunge gehört in den meisten östlichen Ländern seit Jahrhunderten zur täglichen Mundhygiene. Obwohl der Zungenbelag als wesentlicher Auslöser für Karies und Parodontose gilt, ist diese Maßnahme bei uns eher unüblich.
Die tägliche Säuberung der Zunge als rein kosmetische Maßnahme für einen angenehm frischen Atem abzutun, wäre deshalb falsch. Ähnlich wie das Zähneputzen kann sie dazu beitragen, das individuelle Kariesrisiko zu reduzieren. Durch eine regelmäßige Zungenreinigung kann eine Verminderung des Belags um bis zu 75 Prozent bewirkt werden. Dadurch wird auch die Neubildung von Zahnbelägen gehemmt, was letztendlich die Zahngesundheit stärkt.
Eine weitere angenehme Nebenwirkung reduzierter Zungenbeläge ist eine größere Empfindlichkeit der vielen über die Zunge verteilten Geschmacksrezeptoren: Man schmeckt wieder besser.IME Bonn
MODIFIZIERTE BASS-TECHNIK
Die besondere Bewegung der Zahnbürste, bei der die Borsten durch Rütteln in die Eingänge der sonst schwer erreichbaren Zahnzwischenräume gebracht werden, ermöglicht bei gründlicher Durchführung eine größtmögliche Belegentfernung. Gerade bei Patienten mit entzündetem Zahnfleisch ist dies von Bedeutung. Die Zahnbürste wird unter leichtem Druck in einem Winkel von 45° zur Zahnlängsachse auf den Übergang des Zahnfleisches zum Zahn aufgesetzt.
Um den Belag zu lösen, wird die Bürste an jeder Zahnfläche unter Beibehaltung des 45°-Winkels auf der Stelle hin und her gerüttelt.
Abschließend erfolgt eine auswischende Drehbewegung über den Zahn in Richtung der Kaufläche.
PROFESIONELLE ZAHNREINIGUNG
Gut und gepflegt aussehen ist in unserer heutigen Zeit ein wichtiger gesellschaftlicher Aspekt. Gepflegte Zähne sehen nicht nur gut aus, sie bleiben auch länger gesund. Prophylaxe heißt das Zauberwort und bedeutet Vorsorge gegen Erkrankungen der Zähne und des Zahnfleisches. Es ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen, dass Karies und Parodontose durchaus verhindert werden können. Regelmäßige professionelle Zahnreinigung ist ein wesentlicher Bereich eines umfangreichen Prophylaxe-Konzeptes.
Welcher Mensch ist schon in der Lage, seine Zähne vollständig von Belägen frei zu halten. Es finden sich immer Nischen, enge Zahnzwischenräume, Brückenglieder, Kronenränder und Zahnfleischtaschen, die selbst der geübteste Zahnputzer nicht genügend sauber halten kann. Die dort verbleibenden Beläge sind mit Millionen von Bakterien durchsetzt, die sowohl Karies verursachen als auch Entzündungen auslösen können.
Durch eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung werden diese schädlichen Beläge entfernt und somit die Entzündung und Kariesrisiko deutlich reduziert.
Wie sieht nun der Ablauf einer professionellen Zahnreinigung aus? Zu Hause stehen zur persönlichen Zahnpflege nur Zahnbürste, Zahnpasta (eventuell Zahnseide, Interdentalbürsten) und ähnliche Hilfsmittel zur Verfügung. In der Praxis kommen weitere moderne Hilfsmittel zum Einsatz. Speziell ausgebildete Mitarbeiter erklären Ihnen zu Beginn der Behandlung die für Sie richtige Putztechnik. Schwachpunkte bei Ihrer persönlichen Reinigung können Ihnen durch Anfärben der Zähne verdeutlicht werden.
Dr. Heinz Plümer
PROFESIONELLE ZAHNREINIGUNG
Ein Teil der Rückstände der täglichen Mahlzeiten (weicher Zahnbelag), die größtenteils durch die eigene Zahnreinigung wieder entfernt werden könnten, bleibt in der Mundhöhle an nicht oder nur schwer erreichbaren Stellen an den Zahnflächen haften. Diese Rückstände verhärten sich im Laufe der Zeit und werden zu hartem Zahnbelag (umgangssprachlich »Zahnstein«).
Der Zahnstein wie auch verfärbte Auflagerungen durch Tee, Kaffee, Rotwein usw. bilden ideale Nischen und Schlupfwinkel für die Bakterien, die sowohl Karies als auch Parodontitis (volkstümlich »Parodontose«) hervorrufen können.
Entfernen des Zahnsteins.
Ziel der professionellen Zahnreinigung
ist es, diese harten und weichen Beläge im Rahmen eines regelmäßigen zahnärztlichen Kontrollbesuchs aufzufinden und vollständig zu entfernen. Dies geschieht in mehreren Schritten: Zuerst werden mittels eines Ultraschallgerätes die meisten erreichbaren harten Beläge (Zahnstein) entfernt.
An schwer erreichbaren Stellen oder bei starker Überempfindlichkeit des Patienten gegen das Ultraschallgerät können Handinstrumente (Scaler)
benutzt werden, mit denen Zahnsteinreste weggeschabt werden können. Die zusätzliche Zuhilfenahme von so genannten Küretten ermöglicht die schonende Entfernung harter Beläge auch unterhalb des Zahnfleischs.
(subgingivale Konkremententfernung).
POLITUR
Sind alle harten Beläge entfernt, erfolgt die Politur der Zahnflächen mit Hilfe eines Polierbürstchens oder eines Poliergummis und einer speziellen Paste.
Mit dieser Politur werden sowohl n o c h bestehende weiche Beläge sowie verfärbte Auflagerungen (durch Kaffee, Tee, Tabak, Rotwein usw.) entfernt als auch alle Zahnflächen derart gereinigt und geglättet, sodass eine erneute Anlagerung von Belag erschwert wird