PROPHYLAXE Vorbeugung

Gepflegte Zähne sind wichtig für die Gesundheit. Außerdem machen sie besonders attraktiv und sind mit Abstand das wichtigste Schönheitsmerkmal – das sagen immerhin 85 Prozent der Deutschen! Eine schlanke Figur halten nur 36  Prozent für besonders wichtig, eine makellose Haut 42 Prozent.

DAS GROSSE EINMALEINS

  • Zweimal, besser noch dreimal am Tag die Zähne putzen.  Lieber einmal weniger, dafür aber gründlich, mindestens drei Minuten lang.

  • Zahnpasta mit Fluorid benutzen. Fragen Sie bitte, ob Sie regelmäßig zusätzlich ein Fluoridgel verwenden sollen.

  • Wer mit System vorgeht, vergisst keine Zahnfläche.  Schon die Kinder in der Schule lernen das  "KAI" – System:  K=  Kaufläche, A=  Außen, I= Innen. Die Rückseite der hinteren Backenzähne nicht vergessen.

  • Nicht  "schrubben"!  Zu  viel  Druck  beim  Putzen  schadet:  die  Folge: überempfindliche Zahnhälse und Zahnfleischrückgang.

  • Nach sauren Getränken (Soft-Drinks!) oder Speisen eine halbe Stunde mit dem Putzen warten! Die Säuren sofort durch Mundspülung mit Mineralwasser oder durch Kaugummi-Kauen (zuckerfrei) „neutralisieren“.

  • Gute Zahnbürsten haben einen eher kleinen Kopf und abgerundete Kunststoffborsten in dichten Büscheln.

  • Hightech-Zahnbürsten (elektrische und Ultraschall) können sinnvoll sein. Aber:  Die Gebrauchshinweise des Herstellers beachten und mit System putzen

  • Spätestens alle zwei Monate ist eine neue Bürste fällig, auch die „Elektrische“!

  • Fragen Sie bitte, welche Putztechnik und welche Zahnbürste für Sie die richtigen sind!

DAS KLEINE EINMALEINS


Sobald das erste Zähnchen da ist, sollte es einmal täglich vorsichtig geputzt  werden, ganz am Anfang noch ohne Zahnpasta und evtl. mit Wattestäbchen.

  1. Später die Milchzähne nach dem Frühstück und vor dem Schlafen putzen.

  2. Für Kinder gibt es altersgerechte Zahnbürsten mit besonders kleinem Kopf und dickem Handgriff.

  3. Für Träger von festen Zahnspangen gibt es spezielle Zahnbürsten.

  4. "Kindergartenkinder" (ab drei Jahren) nach und nach selbstständiger putzen lassen – aber bitte mit Nachkontrolle.

  5. In diesem Alter ist das Putzen "mit Kreisen"  besonders gut geeignet. (Die Feinmotorik des Kindes lässt noch keine Bewegung aus dem Handgelenk zu.)

  6. Zahnpasta mit Fluorid benutzen. Für Kinder sind andere Fluoridkonzentrationen als für Erwachsene sinnvoll, weil die Kleinen relativ viel Zahnpasta verschlucken.

  7. Fragen Sie bitte, ob Ihr Kind zusätzlich noch Fluoridtabletten einnehmen soll.

RICHTIGE ERNÄHRUNG

MITA steht für Leben – allein der Name verrät, dass es sich bei Vitaminen um lebensnotwendige Substanzen handelt. Heutzutage muss auf eine ausreichende Vitaminzufuhr eigentlich niemand mehr verzichten. Dennoch weist die Deutsche Gesellschaft für Ernährung darauf hin, dass für bestimmte Bevölkerungsgruppen die Versorgung mit manchen Vitaminen sogar Deutschland nicht immer optimal, zum einen zeigen sich hier die Auswirkungen der Fast-Food-Kultur, Mahlzeiten aus Großküchen sowie hoher Zucker- und Alkoholkonsum. Zum anderen sind aber auch einige Kenntnisse hinsichtlich Nahrungsmittelauswahl und Zubereitung nötig, um sich bedarfsdeckend mit Vitaminen zu ernähren. In ist.

WER IST ANFÄLLIG FÜR VITAMINMANGEL?

Besonders anfällig für Vitaminmangel sind Schwangere und Stillende, Jugendliche, alte oder kranke Menschen, Personen mit chronischem Arzneimittelkonsum, Anhänger von Außenseiterdiätformen, Frauen, die die Anti-Baby-Pille nehmen sowie Leistungssportler und Schwerstarbeiter.

VITAMINKILLER NIKOTIN UND ALKOHOL

Vor allem Rauchen und Alkoholkonsum lassen den Vitaminstatus im Körper maßgeblich sinken. Wer mehr als 60 g Alkohol täglich zu sich nimmt (mehr als vier Liter Bier, eine Flasche Wein oder acht Schnäpse) ist vor allem unzureichend mit Vitamin B1, aber auch mit Vitamin C, E und Beta – Carotin versorgt. Das Gleiche gilt für Raucher: Mit der Zahl der Zigaretten sinken die Vitamine Beta – Carotin, B2, C, D und Folsäure. Der Körper benutzt sie als Schutzschild für im Rauch vorhandene freie Radikalbildner – damit diese nicht schwere Zellschäden anrichten.
Symptomen wie Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Infektanfälligkeit. Oder bei kontinuierlicher Unterversorgung kann besonders dann, wenn der Bedarf, z. B. durch Infektionskrankheiten oder Stress, plötzlich erhöht ist, der Vitaminmangel sichtbar werden. Er äußert sich zunächst meist in unspezifischen Konzentrationsmangel, wer sich nicht sicher ist, ob er mit seinen Ernährungsgewohnheiten – auch bedingt durch den Beruf oder durch Krankheit – seinen spezifischen Bedarf an Vitaminen immer deckt, der sollte dem Körper zusätzlich Vitamine in Form von Multivitaminpräparaten zuführen. Dabei ist auf ein ausgewogenes Mengenverhältnis der einzelnen Vitamine untereinander zu achten.

VITAMINE GEGEN „STRESS“?

In aller Munde sind insbesondere die Vitamine E, C und Beta – Carotin, die vor schädlichen Umwelteinflüssen, sogenannten freien Radikalen schützen. Freie     Radikale sind aggressive Substanzen, die bei normalen Stoffwechselvorgängen, insbesondere aber auch durch Stress, bestimmte Medikamente, Alkohol und Rauchen entstehen.  Passiert das im Übermaß, können sie Zellen und Gewebe angreifen.

Untersuchungen scheinen den schützenden Einfluss dieser Vitamine gegen Arteriosklerose, koronare Herzerkrankungen sowie einige Krebsarten   zu belegen. Für eine abschließende Bewertung ist es sicher noch zu früh, vor allem die Höhe der optimalen Dosierung und die Kombination der Vitamine für diese Anwendungen sind noch nicht eindeutig geklärt.
Auch Vitamine können Nebenwirkungen haben, ziehen Sie deshalb immer Ihren Arzt oder Apotheker zurate!

Kinder und Zahnarzt

VORBILD ELTERN

Kinder lernen aus dem Verhalten ihrer Eltern, vor allem aus dem der Mutter. Hat die Mutter Angst vor dem Besuch beim Zahnarzt, so zeigt sich dies nicht nur in so auffälligem Verhalten wie Jammern, sondern auch schon durch Hinausschieben der Behandlung. Das gesamte Drum und Dran wird auch das Kind in seiner Einstellung zum Zahnarzt prägen.
Dem eigenen Kind sollten aber die positiven Auswirkungen eines rechtzeitigen Zahnarztbesuches, nämlich der Erhalt gesunder Zähne durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, erklärt werden. Nur durch ein entsprechendes angstfreies Verhalten der Eltern kann dem Kind die Notwendigkeit und auch die Nützlichkeit eines Zahnarztbesuches glaubwürdig gemacht werden.

GEWÖHNUNG AN DIE PRAXIS

In der Zahnarztpraxis erlebt das Kind viele neue,   fremde   und   zum Teil beängstigende Dinge und Situationen: den Behandlungsstuhl, die Instrumente, die hellen Lampen, ungewohnte Geräusche und Gerüche. Das Kind muss stillsitzen und ein Fremder hantiert in seinem Mund herum.
Wenn ein Kind nun gleich bei seinem ersten Besuch durch einen  „Ernstfall“ – eine   Behandlung ist wegen akuter Schmerzen notwendig – mit   diesen Eindrücken der zahnärztlichen Praxis konfrontiert wird, so können sich daraus wegen     der mangelnden Vorbereitung schwer beeinflussbare Ängste entwickeln.  Deshalb muss man dem Kind die Möglichkeit geben, dies alles allmählich   kennenzulernen. Das Kind sollte frühzeitig zur Behandlung der Eltern oder der älteren Geschwister als Begleiter mitgenommen werden, um sich   mit   der   Atmosphäre   einer   zahnärztlichen   Praxis   vertraut   machen   zu können.

INFORMATION DES KINDES

Kinder  sind  wissbegierig  und  sehr  aufnahmefähig.  Erklären  Sie  Ihrem  Kind vor,  während  und  nach  dem  Zahnarztbesuch  alles  und  beantworten  Sie  alle Fragen  in  einer  für  Ihr  Kind  verständlichen  Sprache.  Etwas  nicht  verstehen  zu können,  führt  zu  Unsicherheit  im  Umgang  mit  den  nicht  verstandenen  Dingen. Nur  wenige  Kinder  wissen,  warum  die  Löcher  in  den  Zähnen behandelt  werden müssen.  Wie  sollen  sie  auch  verstehen,  warum  eine  zahnärztliche  Behandlung unter  Umständen  unangenehm  sein  kann,  wenn  der  kleine  Patient  nicht  weiß, warum behandelt werden muss

BEHANDLUNG

Ob  Mutter oder Vater bei der Behandlung dabei ist oder nicht, sollte das Kind selbst entscheiden dürfen. Während der Behandlung sollten keine verspäteten Erziehungsversuche durch die Eltern unternommen werden. Sie sollten nur, wenn unbedingt nötig, in den Behandlungsablauf eingreifen. Weder übertriebene Fürsorge noch ständige Ermahnungen sind in dieser Situation angebracht.

VORSORGE

Intensive  Zahnpflege und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ( 4 mal im Jahr) machen aufwendige Behandlungen unnötig. Dieser Zusammenhang sollte dem Kind immer wieder deutlich gemacht werden.

SPIELERISCHER ANGSTABBAU

Kinder   lernen   durch   Spielen. Man sollte   zu Hause oder im Kindergarten „Zahnarzt“  spielen.  Der Behandlungsablauf kann dem Kind auf diese Weise im Voraus erklärt   werden,   und   die   Eltern   können   als   „Patienten“   richtiges Verhalten    vorleben.    Das    Hantieren    im    Mund    wird    bekannter und die Instrumente verlieren ihren bedrohlichen Charakter.

WARTEZIMMER

Das  Kind  sollte  nicht  zum  Stillsitzen  gezwungen  werden.  Unruhe  oder Ängste können  sich  im  Spiel  abbauen.  Gehen  Sie  auf  die  Bedürfnisse des  kleinen Patienten ein und  vermeiden  Sie  alles,  was  das  Kind  als Zwang  auffassen könnte.
Dr. Peter Dierks

SPEICHEL

Karies  kann  immer  dann  entstehen,  wenn  verschiedene,  die  Zahnkrankheit begünsnde  Faktoren zusammenkommen: Neben mangelhafter Mundhygiene,   der   Ernährung   oder   Mundtrockenheit   sind   hauptsächlich bakterielle  Keime  sowie  Pilzerreger  beteiligt,  wenn  das  Mundklima  kippt  und die krankmachenden Einflüsse überhandnehmen können.

Normalerweise   schützt   der   in   der   Mundhöhle   zirkulierende   Speichel   die Zähne.  Er umspült und reinigt sie und dient als Neutralisator und Puffer gegen aggressive Nahrungssäuren.  Sein Gehalt an Kalzium, Phosphor und Fluoriden sorgt für eine Remineralisierung des Zahnschmelzes, während die schleimigen,     weitgehend     säurebeständigen     Speicherstoffe     wie     ein schützender Film die Zahnoberflächen umgeben.  Durch ihre antibakterielle Wirkung schützt die Mundflüssigkeit darüber hinaus sowohl Schleimhaut wie Zahnfleisch gegen Entzündungen.

Der   Speichelfluss   wird   in   erster   Linie   durch   eine   kau aktive   Ernährung stimuliert.  Ballaststoffreiche Nahrung, die kräftigt durchgekaut werden muss, regt die Speicheldrüsen an.  Als positiver Nebeneffekt strafft sich durch die Kauarbeit auch das Zahnfleisch und der gesamte Zahnhalteapparat.  Dies wiederum stärkt die Immunbarriere der Mundschleimhaut und verhindert das Eindringen     von     Krankheitskeimen   in tiefere Gewebeschichten des Kieferknochens.

IME Bonn

FLUORIDE

Um es vorwegzunehmen:  Karies ist keine Fluoridmangelerkrankung.  Jedoch benötigen unserer Zähne wegen der heute üblichen Ernährungsgewohnheiten einen intensiven Schutz. Fluoride machen die Zähne härter und widerstandsfähiger.  Zu viel des Guten schadet aber. Deshalb liegt die Kunst in der Dosierung.

Flouride    sind    lebenswichtige    und    in    der    Natur    vorkommende Spurenelemente,   ohne   die   der   menschliche   Körper   nicht   existieren könnte.   Außer   in   diversen   Nahrungsmitteln   sind   sie   in   unserem Trinkwasser enthalten, jedoch in sehr unterschiedlicher Konzentration. Zur   Kariesvermeidung   wäre   ein   Wert   von   einem   Millionstel   (ppm) sinnvoll, wie er zum Beispiel in einigen Regionen der Eifel vorkommt. 90  Prozent  des  deutschen  Trinkwassers enthält jedoch nur ein Viertel des   gewünschten   Wertes.   Deswegen   ist   die   künstliche   Zuführung sinnvoll.   Tabletten,   spezielle   Speisesalze,   Zahncremes,   Gelees   und Mundspülungen werden angeboten.
Akute   Vergiftungserscheinungen   wegen   Überdosierung   sind   nahezu ausgeschlossen.  Dazu müsste beispielsweise ein  15  kg schweres Kind etwa 300 Fluoridtabletten (250 mg) auf einmal zu sich nehmen.

Von   großer   Bedeutung   sind   jedoch   die   heute   zunehmenden   weißen Schmelzflecken auf den Zähnen.  Deshalb sollen Kinder erstmalig schon mit zwei Jahren zum Zahnarzt, zeitgleich mit dem Absetzen der vom Kinderarzt   verordneten   Kombination   von   Vitamin   D   und   Fluorid.   Er beurteilt das individuelle Kariesrisiko.

Angaben  zu Stillzeit und der Art der Babyfläschchen helfen  dabei.  Denn vielfach   wurden   die   Fläschchen   mit   hochfluoridiertem   Tafelwasser zubereitet.  Abzuwägen ist,  ob mit Tabletten  oder  Speisesalz  gehärtet  werden soll.   Tabletten   gewährleisten   eine   gleichmäßige   Zufuhr,   haben   aber   den Nachteil   der   Gewöhnung   an   eine   tägliche   Einnahme   von   Medikamenten. Flouridiertes,    zugleich    jodiertes    Speisesalz    dagegen    nutzt    auch    im Erwachsenenalter,    ist    aber    in    Fertig-    und    Restaurantkost    noch    nicht enthalten.

Kinderzahncremes  sind  seit  wenigen  Monaten  höher  fluoridiert,  weil  man herausgefunden  hat,  dass  die  Wirkung  direkt  am  Zahn  noch  wichtiger  ist  als die Härtung im Kiefer während der Zahnreifungsphase.

Fluoride  sind  bis  ins  hohe  Lebensalter  wichtig.  Denn  gerade  bei verlängerten Zähnen beispielsweise nach einer Parodontitis    liegen    die    weichen Zahnwurzeln   frei,   welche   den   Kariesbakterien   nur   einen   unzureichenden Widerstand bieten.
Neben den Maßnahmen, die man zu Hause durchführen kann, bietet der Zahnarzt eine besonders wirksame Hilfe an: die professionelle Zahnreinigung. Nach  Anfärbung und Entfernung aller erreichbaren Bakterien werden die gefährdeten Zahnflächen durch eine Intensivfluoridierung gehärtet. Dadurch   erhalten die Zähne einen ausreichenden, für mehrere Monate anhaltenden Langzeitschutz.
Dr. Jürgen Zitzen

FISSUREN VERSIGELUNG

Auch  ein  Zahn  hat  so  seine  Schwachstellen!  Bei  unzureichender  Fürsorge und  Reinigung  entsteht  dort  am  leichtesten  und  schnellsten  eine  Karies. Der  Zahnarzt  kennt  diese  gefährdeten  Punkte  und  untersucht  besonders intensiv:

  • Zahnzwischenräume

  • Kaufläche des Zahnes

  • Zahnflächen in der Nähe des Zahnfleisches (Zahnsaum)

Unverständlich  scheint  auf  den  ersten  Blick,  warum  auch  die  Kaufläche eines  Zahnes  besonders  gefährdet  sein  soll,  lässt  sie  sich  beim  Putzen doch   besonders   leicht   reinigen   und   unterliegt   natürlicherweise   einer erhöhten Selbstreinigung.

Um   die   Gefährdung   besser   zu   verstehen,   muss   man   sich   einmal   einen Backenzahn  genauer  ansehen:  Hat  solch  ein  Backenzahn  steile  Höcker  und tiefe    Grübchen,    dann    ist    die    perfekte    Reinigung    dieser    schwer zugänglichen  Stellen  in  der  Tiefe  des  Zahnes  eben  nicht  mehr  so  einfach, manchmal sogar fast unmöglich.

Entsprechend    schnell    kann    dort    eine    Karies    entstehen,    zumal    der Zahnschmelz   gerade   hier   häufig   besonders   dünn   ist.   Da   im   Laufe   des Lebens  durch  natürliche  Vorgänge  die  Kaufläche  immer  weiter  eingeebnet (ausgeschliffen)  wird,  ist  die  besondere  Gefährdung  kurz  nach  der  "Geburt" des Zahnes, nach dem Zahndurchbruch, gegeben.

Hier muss frühzeitig gehandelt werden!

Bei  regelmäßiger  Untersuchung  wird  Ihr  Zahnarzt  diesen  Schwachpunkt sofort  erkennen  und  zu  dem  einfachen  und  absolut  schmerzfreien  Mittel  der Versiegelung  greifen.  In  der  Regel  passiert  dies  im  "ersten  Lebensjahr“  des Zahnes, da dann die günstigsten Voraussetzungen vorliegen. Wie wird das gemacht?

Zuerst  wird  der  Zahn  gründlich  gereinigt,  um  die  Oberfläche  absolut  sauber zu  bekommen.  Anschließend  wird  der  betroffene  Bereich  des  Zahnes  mit einem   Mini-Schwämmchen   oder   -pinselchen   vorsichtig   mit   etwas   Säure benetzt,  um  eine  intensive  Haftung des Versieglers zu  gewährleisten;  die ganze   Zeit   über   muss   der   Zahn   trocken   gehalten   werden,   damit   kein Speichel  zur  Verschmutzung  führen  kann.  Nach  gründlichem  Absprühen wird  dann der  Versiegler  aufgetragen  (es handelt sich hierbei um einen besonders leicht fließenden Kunststoff) und ausgehärtet.

Der Zahn ist jetzt auf lange Zeit geschützt!

Es ist selbstverständlich, dass diese Behandlung nur im bestens gepflegten Gebiss vorgenommen werden kann und keine anschließende "Befreiung vom Zähneputzen" beinhaltet.

Und:  Die  Versiegelung  funktioniert  nur  am  gesunden  oder  nur  ganz leicht erkrankten Zahn.Die  gesetzliche  Krankenkasse  übernimmt  diese  Kosten  -  eine  sinnvolle  und wirksame  Schutzmaßnahme  für  Ihr  Kind -  der  Fissurenversiegelung  nur  für die Molaren ( bleibenden 6er und 7er Backenzähne ).

Dr. Dirk Erdmann

Zahnpasta

Eine der häufigsten Fragen, die uns Zahnärzten täglich in der Praxis gestellt werden, ist die nach der richtigen Zahnpasta.
Es ist weitgehend egal, welche Zahnpasta Sie verwenden. Wichtig ist nur, dass die Zahnpasta Fluor enthält und Sie sie verwenden und das regelmäßig mit der richtigen Putztechnik. Dabei ist meist die Hälfte von dem an Paste ausreichend, was so durchschnittlich auf die Zahnbürste aufgebracht wird. 

Zahnpasta, in welcher Form und Farbe auch immer, ist ein wertvolles Hilfsmittel für eine effektive Zahnpflege.

Warum, werden manche fragen, geht es denn nicht auch ohne? Ohne Zahnpasta putzen ist so, als wollten Sie, liebe Leser, einen mit einem schmierigen, klebrigen Belag verschmutzten Fußboden nur mit einem Schrubber und Wasser reinigen. Sehr bald werden Sie merken, dass besagter Belag nur verteilt, aber nicht entfernt wird.

So ist es auch bei der Zahnpasta. Ohne sie würden Sie die Plaque, den gelblichen, klebrigen Belag, der sich täglich auf der Zahnoberfläche bildet, nicht aus der Mundhöhle entfernt bekommen.

Die Zahnpastenhersteller, dass muss man ihnen lassen, haben hier ein Meisterwerk vollbracht. Sie haben Rezepturen entwickelt, die es nicht nur ermöglichen, die Zähne schonend und effektiv zu reinigen, sondern der Putzvorgang wird zu einem erfrischenden, den Mitmenschen erfreuenden Vorgang. Die Rezepturen der verschiedenen Pasten sind, was ihre Hauptbestandteile angeht, weitgehend gleich.

Geschmacksstoffe sorgen für das Frischegefühl. Sie dienen dazu, Ihnen das Putzen angenehm zu machen. Besonders für Kinder ist es wichtig, dass sie gerne putzen. Keine Sorge, auch wenn Kinderzahnpasten süß schmecken, Zucker ist ersetzt durch Zuckerersatzstoffe.
Dr. Harald F. Holzer

ZAHNBELAG VERURSACHT KARIES UND ZAHNFLEISCHENTZÜNDUNG

Ursache  Nr.  1  für  Erkrankungen  der  Zähne  und  des  Zahnhalteapparates  ist der  Zahnbelag  (Plaque).  Er  bildet  sich  auf  jedem  Zahn.  Allerdings  sind  die Zusammensetzung  und  Menge  abhängig  von  den Ernährungsgewohnheiten und vom biologischen Milieu in der Mundhöhle. Aufbau des Zahnbelages, der Karies hervorruft:

  • Speisereste,   die   sich   leicht   abspülen lassen

  • Gelblich-weißer Belag, der aus Bakterien und    Zellresten    besteht    und    nur    mit    einer Zahnbürste zu entfernen ist

  • Die  Plaque, ein fester, fast und sichtbarer Zahnbelag,     der     zäh     und     klebrig     auf     der Zahnoberfläche haftet

Kann   die   Plaque   längere   Zeit   auf   den   Zahnflächen   verweilen,   führen Milliarden   von   Bakterien   und   Bazillen   dazu,   dass   bestimmte   Stoffe   bzw. Säuren  entstehen.  Sie  entkalken  die  Zahnsubstanz  (Karies)  und  führen  zur Entzündung des Zahnfleisches.

Wird  der  Zahnbelag  nicht  regelmäßig  und gründlich  entfernt,  kann er  sich  ungestört – wie   ein Keil – zwischen   Zahnfläche   und Zahnfleischrand  schieben.  Es  bilden  sich dann Zahnfleischtaschen. Diese Entwicklung wird von einer Zahnfleischentzündung    begleitet.    Dabei entstehen auch  in  den  Zahnfleischtaschen harte  Beläge  (Konkremente).  Die nächste Stufe  ist die Zahnbetterkrankung "Parodontose.

Zahnbeläge, die verkalkt sind, haften so fest auf den Zähnen, dass sie mit häuslichen Maßnahmen nicht entfernt werden können.

FRISCHER ATEM UND WENIGER ZAHNBELÄGE DURCH ZUNGENREINIGUNG

Die   regelmäßige   Reinigung   der   Zunge   gehört   in   den   meisten   östlichen Ländern   seit   Jahrhunderten   zur   täglichen   Mundhygiene.   Obwohl   der Zungenbelag  als  wesentlicher Auslöser  für  Karies  und  Parodontose  gilt, ist diese Maßnahme bei uns eher unüblich.

Die  tägliche  Säuberung der Zunge als rein kosmetische Maßnahme für einen  angenehm  frischen Atem abzutun, wäre deshalb falsch. Ähnlich   wie   das   Zähneputzen   kann   sie   dazu   beitragen,   das individuelle   Kariesrisiko   zu   reduzieren.   Durch   eine   regelmäßige Zungenreinigung kann  eine  Verminderung  des  Belags  um  bis zu 75  Prozent bewirkt werden.  Dadurch  wird  auch  die  Neubildung  von Zahnbelägen    gehemmt,    was    letztendlich    die    Zahngesundheit stärkt.

Eine  weitere  angenehme  Nebenwirkung  reduzierter  Zungenbeläge ist   eine   größere   Empfindlichkeit   der   vielen   über   die   Zunge verteilten Geschmacksrezeptoren: Man schmeckt wieder besser.IME Bonn

MODIFIZIERTE BASS-TECHNIK

Die   besondere Bewegung der Zahnbürste, bei der die Borsten durch Rütteln in die Eingänge der sonst schwer erreichbaren Zahnzwischenräume gebracht werden, ermöglicht bei gründlicher Durchführung eine größtmögliche Belegentfernung. Gerade bei Patienten mit entzündetem Zahnfleisch ist dies von Bedeutung. Die Zahnbürste wird unter leichtem Druck in einem Winkel von 45° zur Zahnlängsachse auf den Übergang des Zahnfleisches zum Zahn aufgesetzt.

Um den Belag zu lösen, wird die Bürste an jeder Zahnfläche unter Beibehaltung des 45°-Winkels auf der Stelle hin und her gerüttelt.

Abschließend erfolgt eine auswischende Drehbewegung über den Zahn in Richtung der Kaufläche.

PROFESIONELLE ZAHNREINIGUNG

Gut   und   gepflegt   aussehen   ist   in   unserer   heutigen   Zeit   ein   wichtiger gesellschaftlicher  Aspekt.   Gepflegte   Zähne   sehen   nicht   nur   gut   aus,   sie bleiben  auch  länger  gesund.  Prophylaxe  heißt  das  Zauberwort  und  bedeutet Vorsorge   gegen   Erkrankungen   der   Zähne   und   des   Zahnfleisches.   Es   ist inzwischen    wissenschaftlich    erwiesen, dass    Karies    und    Parodontose durchaus      verhindert      werden     können.      Regelmäßige      professionelle Zahnreinigung  ist  ein wesentlicher  Bereich  eines  umfangreichen  Prophylaxe-Konzeptes.

Welcher  Mensch  ist  schon  in  der  Lage,  seine  Zähne  vollständig  von Belägen frei  zu  halten.  Es  finden  sich  immer  Nischen,  enge Zahnzwischenräume, Brückenglieder,    Kronenränder    und   Zahnfleischtaschen,    die    selbst    der geübteste    Zahnputzer    nicht   genügend    sauber    halten    kann.    Die    dort verbleibenden   Beläge   sind mit   Millionen   von   Bakterien   durchsetzt,   die sowohl Karies verursachen als auch Entzündungen auslösen können.

Durch    eine    regelmäßige    professionelle    Zahnreinigung    werden   diese schädlichen  Beläge  entfernt  und  somit die Entzündung und Kariesrisiko deutlich reduziert.

Wie  sieht  nun  der Ablauf  einer  professionellen  Zahnreinigung aus?  Zu Hause stehen  zur  persönlichen  Zahnpflege  nur  Zahnbürste, Zahnpasta (eventuell Zahnseide,  Interdentalbürsten)  und ähnliche Hilfsmittel zur Verfügung.  In  der Praxis    kommen    weitere    moderne    Hilfsmittel    zum Einsatz. Speziell ausgebildete  Mitarbeiter erklären Ihnen zu Beginn der Behandlung  die  für  Sie richtige   Putztechnik.   Schwachpunkte   bei   Ihrer   persönlichen   Reinigung können Ihnen durch Anfärben der Zähne verdeutlicht werden.

Dr. Heinz Plümer

PROFESIONELLE ZAHNREINIGUNG

Ein Teil der Rückstände der täglichen Mahlzeiten  (weicher  Zahnbelag),  die größtenteils    durch    die    eigene    Zahnreinigung    wieder    entfernt    werden könnten,  bleibt  in  der  Mundhöhle  an  nicht  oder  nur  schwer  erreichbaren Stellen   an   den   Zahnflächen   haften.   Diese   Rückstände   verhärten   sich   im Laufe   der   Zeit   und   werden   zu   hartem   Zahnbelag   (umgangssprachlich »Zahnstein«).

Der  Zahnstein  wie  auch  verfärbte  Auflagerungen  durch  Tee,  Kaffee,  Rotwein usw.  bilden ideale Nischen und Schlupfwinkel für die Bakterien, die sowohl Karies   als   auch   Parodontitis   (volkstümlich   »Parodontose«)   hervorrufen können.

Entfernen des Zahnsteins.

Ziel  der professionellen Zahnreinigung

ist es,   diese   harten   und weichen Beläge   im Rahmen eines regelmäßigen zahnärztlichen Kontrollbesuchs aufzufinden  und  vollständig zu entfernen. Dies    geschieht    in    mehreren Schritten: Zuerst werden mittels eines Ultraschallgerätes die meisten erreichbaren    harten    Beläge    (Zahnstein) entfernt.
An  schwer  erreichbaren Stellen oder bei starker Überempfindlichkeit des Patienten gegen das Ultraschallgerät können Handinstrumente (Scaler)

benutzt  werden,  mit  denen  Zahnsteinreste  weggeschabt werden können.  Die zusätzliche    Zuhilfenahme    von    so    genannten    Küretten    ermöglicht    die schonende   Entfernung   harter   Beläge   auch   unterhalb   des   Zahnfleischs.

(subgingivale Konkremententfernung).

POLITUR

Sind alle harten Beläge entfernt, erfolgt die Politur der Zahnflächen mit Hilfe eines Polierbürstchens oder eines Poliergummis und einer speziellen Paste.

Mit   dieser   Politur   werden   sowohl n o c h  bestehende   weiche   Beläge   sowie   verfärbte Auflagerungen   (durch   Kaffee, Tee, Tabak, Rot­wein usw.) entfernt als auch alle  Zahnflächen  derart  gereinigt  und  geglättet,  sodass eine erneute Anlagerung von Belag erschwert wird